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Die 10 häufigsten Fehler bei der Entwicklung digitaler Produkte – und wie du sie vermeidest

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Francesca

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Ricarda

2. April 2025

tl;dr quick summary
Die Entwicklung digitaler Produkte ist komplex – und typische Fehler können viel Zeit und Geld kosten. In diesem Guide zeigen wir die 10 größten Stolperfallen: vom Verzicht auf ein echtes MVP über fehlenden Nutzer:innenfokus bis hin zu mangelnder Skalierbarkeit und fehlender Iteration. Du lernst, wie du klare Ziele definierst, Nutzerfeedback priorisierst, dich auf zentrale Features konzentrierst und in agilen Prozessen effizient zusammenarbeitest. So entsteht ein digitales Produkt, das Nutzer:innen wirklich brauchen – und das langfristig wachsen kann.

Ein digitales Produkt zu entwickeln ist herausfordernd – ganz gleich, ob du ein Start-up gründest, ein internes Tool planst oder ein bestehendes Produkt weiterentwickeln willst. In über zehn Jahren Zusammenarbeit mit Unternehmen aus verschiedensten Branchen haben wir viele Projekte begleitet – und dabei immer wieder dieselben typischen Stolperfallen beobachtet.

Hier sind die zehn häufigsten Fehler bei der digitalen Produktentwicklung – plus unsere Best-Practice-Tipps, wie du sie umgehen kannst.

Fehler 1: Auf ein MVP verzichten

Einer der größten Fehler besteht darin, von Anfang an ein vollständig ausgestattetes Produkt bauen zu wollen. Wenn du deine grundlegenden Annahmen nicht validierst, riskierst du, Zeit und Ressourcen in Features zu investieren, die Nutzer:innen möglicherweise gar nicht brauchen oder schätzen.

Wenn man sich die fünf häufigsten Gründe für das Scheitern von Start-ups anschaut, steht „kein Geld mehr“ auf Platz eins – direkt gefolgt von „kein Marktbedarf“. Unserer Erfahrung nach ist der fehlende Marktbedarf oft genau der Grund, warum Start-ups überhaupt das Geld ausgeht.

Unser Tipp

Starte klein – mit einem Minimum Viable Product (MVP), um die Kernfunktionalität deiner Produktidee zu testen. Hol dir frühzeitig Feedback von realen Nutzer:innen, bevor du in die Skalierung gehst. Konzentriere dich darauf, nur das zu entwickeln, was nötig ist, um deine Idee zu validieren – und vermeide es, zu früh zu viel zu investieren.

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Laut CB Insights scheitern 35 % aller Start-ups, weil es keinen Marktbedarf für ihr Produkt gibt. Ein MVP ist eine der effektivsten Methoden, um die Marktnachfrage frühzeitig zu testen – bevor du dich voll auf die Entwicklung festlegst.

Fehler 2: Keine klaren Ziele oder Hypothesen definieren

Ein Entwicklungsteam ohne klare Zielsetzung oder zu prüfende Hypothesen arbeitet meist ins Blaue hinein. Ohne Plan besteht die Gefahr, dass Features entstehen, die weder Nutzerbedürfnisse noch Business-Ziele unterstützen.

Unser Tipp

Definiere eine klare Produktvision und setze konkrete Ziele für dein MVP. Entwickle testbare Hypothesen, die du im Entwicklungsprozess überprüfen kannst. Zwei Beispiele:

  • „Wir glauben, dass 50 % der neuen Nutzer:innen die Registrierung innerhalb von drei Minuten abschließen.“

  • „Feature 123 wird bei einer offenen Befragung als wichtigstes Feature zuerst genannt.“

Fehler 3: Wenn Produktvision und Features nicht zusammenpassen

Es kann verlockend sein, sich bei Entscheidungen ausschließlich auf interne Meinungen zu verlassen. Aber ohne frühzeitiges Nutzerfeedback riskierst du, an den eigentlichen Bedürfnissen vorbei zu entwickeln.

Unser Tipp

Sorge für eine durchgängige Verbindung – von der Unternehmensvision bis zu den einzelnen Features:

  • Beginne mit einer klaren Unternehmensvision, die deine langfristigen Geschäftsziele widerspiegelt.

  • Leite daraus eine Produktvision ab, die eng mit der Gesamtstrategie verzahnt ist.

  • Erstelle auf Basis der Produktvision eine Roadmap, die die wichtigsten Entwicklungsphasen strukturiert abbildet.

  • Und entwickle schließlich konkrete Features aus dieser Roadmap – jedes einzelne sollte klar begründen können, wie es die Produktvision unterstützt.Ein Feature sollte immer sowohl einen geschäftlichen Mehrwert bieten als auch ein belegbares Nutzerbedürfnis erfüllen.

Fehlt diese Verbindung, kommt es schnell zu Scope Creep oder Entwicklungen, die nicht zur Strategie passen. Eine gut durchdachte und vernetzte Roadmap sorgt für Fokus, Klarheit und Richtung im agilen Entwicklungsprozess.

Fehler 4: Die Zielgruppe zu spät einbeziehen

Wenn du dein Produkt entwickelst, ohne deine Zielgruppe frühzeitig einzubinden – oder sie überhaupt genau zu kennen – riskierst du, an den tatsächlichen Bedürfnissen der Nutzer:innen vorbeizuentwickeln.

Unser Tipp

Beziehe deine Zielgruppe so früh wie möglich aktiv ein – idealerweise bereits während der MVP-Phase. Betrachte sie nicht nur als Testpublikum, sondern als Partner:innen im Entwicklungsprozess. Durch kontinuierliches Feedback und iterative Anpassungen auf Basis ihrer Bedürfnisse entsteht ein Produkt, das wirklich relevant ist. Dieser Ansatz hilft nicht nur dabei, Annahmen zu validieren, sondern stärkt auch die Bindung und schafft Vertrauen – und damit die Grundlage für eine langfristige Nutzerbeziehung.

Fehler 5: Zu viele Features im MVP

Viele Unternehmen tappen in die Falle, ihrem MVP zu viele Funktionen mitgeben zu wollen. Auch wenn es verlockend erscheint, den Funktionsumfang zu erweitern, um die Attraktivität des Produkts zu steigern, führt ein überladenes MVP häufig zu Verwirrung, verzögerter Entwicklung und einer verwässerten Produktvision.

Unser Tipp

Konzentriere dich auf das zentrale Feature, das das Hauptproblem deiner Nutzer:innen adressiert. Halte dein MVP schlank und fokussiert – mit nur den Funktionen, die nötig sind, um deine Kernhypothese zu testen. Jede zusätzliche Funktion sollte klar begründet werden können und im direkten Zusammenhang mit der Produktvision stehen.

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Eine Studie von Pendo zeigt: 80 % der Funktionen in Softwareprodukten werden von Nutzer:innen selten oder nie verwendet.

Fehler 6: Nutzerfeedback zu spät einholen

Wer zu lange wartet, um Feedback von echten Nutzer:innen zu sammeln, läuft Gefahr, am Bedarf vorbei zu entwickeln. Teams, die auf ein perfektes Produkt hinarbeiten, bevor sie Rückmeldungen einholen, riskieren einen Launch, der die tatsächlichen Nutzerbedürfnisse verfehlt.

Unser Tipp

Veröffentliche frühzeitig und sammle Feedback von echten Nutzer:innen. Früh gewonnene Erkenntnisse sind enorm wertvoll, um Probleme zu identifizieren und Verbesserungspotenziale zu erkennen. Wer Nutzer:innen von Anfang an einbindet, kann rechtzeitig nachjustieren – bevor weitere Ressourcen in die falsche Richtung fließen.

Fehler 7: Keine Erfolgskriterien festlegen

Ohne klar definierte Erfolgskriterien ist es kaum möglich zu beurteilen, ob dein MVP seine Ziele erreicht. Viele Unternehmen launchen ihr MVP, ohne überhaupt zu wissen, wie Erfolg konkret aussieht. Dabei stehen und fallen deine Hypothesen mit den passenden KPIs.

Unser Tipp

Lege von Anfang an konkrete KPIs (Key Performance Indicators) fest, die du während der Einführung deines MVPs beobachten willst. Kennzahlen wie Nutzerwachstum, Feature-Nutzung oder Engagement geben dir ein klares Bild davon, wie dein Produkt performt. Nutze diese Daten, um fundierte Entscheidungen für die Weiterentwicklung zu treffen.

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Laut der „Product Development Success Rate Survey“ erreichen Teams, die von Beginn an klare KPIs definieren, ihre Produktziele mit 50 % höherer Wahrscheinlichkeit.

Mistake 8: Die Bedeutung der User Experience unterschätzen

Ein häufiger Fehler: Das MVP wird wie ein einmaliges Projekt behandelt, statt als Teil eines kontinuierlichen Lern- und Verbesserungsprozesses. Ohne Iteration bleibt wertvolles Nutzerfeedback ungenutzt – und das Produkt stagniert.

Unser Tipp

Setze auf einen iterativen Ansatz. Nutze Erkenntnisse aus Nutzertests, um dein Produkt Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Jeder Zyklus sollte neue Daten liefern, die deine Annahmen bestätigen oder widerlegen. Agiles Arbeiten mit kurzen Feedback-Loops hilft dir, schnell zu lernen – und besser zu bauen.

Fehler 9: Keine Skalierbarkeit einplanen

Auch wenn ein MVP schlank und fokussiert sein sollte, ist es trotzdem wichtig, frühzeitig an die Skalierbarkeit zu denken. Manche Teams entwickeln ihr MVP, ohne zu berücksichtigen, wie das Produkt wachsen soll, sobald es validiert ist – das kann später teure Code-Refactorings oder komplette Architekturänderungen nötig machen.

Unser Tipp

Arbeite eng mit deinem Entwicklungsteam zusammen, um sicherzustellen, dass dein MVP auf einer skalierbaren Grundlage aufbaut. Du musst das Produkt nicht über-engineeren, aber es sollte so gestaltet und umgesetzt sein, dass es bei Bedarf mitwachsen kann – ohne technische Schulden zu erzeugen. Genau deshalb ist bei unseren MVP Services immer mindestens eine Person aus dem Development-Team von Anfang an involviert.

Fehler 10: Nach der Validierung stehen bleiben

Sobald das MVP validiert ist, denken manche Teams, der Großteil der Arbeit sei geschafft. Doch wer aufhört, nach der ersten Bestätigung weiter zu iterieren, riskiert Stillstand – oder verpasst wichtige Chancen zur Verbesserung.

Unser Tipp

Nutze die Erkenntnisse aus der Validierungsphase, um dein Produkt gezielt weiterzuentwickeln. Regelmäßige Updates, Anpassungen und Verbesserungen auf Basis von Nutzerfeedback sind entscheidend für langfristigen Erfolg. Die besten Produkte entstehen nicht auf einen Schlag – sie wachsen kontinuierlich weiter, getrieben von echten Bedürfnissen und Marktveränderungen.

Great products are never finished; they’re constantly evolving. Continuous improvement based on real user data is key to long-term success.

Hiten Shah, SaaS entrepreneur

Fazit

Ein erfolgreiches digitales Produkt entsteht nicht zufällig – es braucht einen strukturierten, durchdachten Entwicklungsprozess, der typische Stolperfallen vermeidet. Wenn du die zehn häufigsten Fehler kennst und ihnen gezielt vorbeugst, legst du den Grundstein für langfristigen Erfolg. Vom Validieren deiner zentralen Idee mit einem MVP über die Ausrichtung der Produktvision auf die Unternehmensziele bis hin zur kontinuierlichen Weiterentwicklung auf Basis von Feedback: So entsteht ein Produkt, das echte Nutzerbedürfnisse erfüllt – und gemeinsam mit deinem Unternehmen wächst.

🤖 Statement about usage of AI in this article: This article was written by humans (thanks for the feedback Philipp and Lisa), including the title, concepts, code samples. However we used AI to enhance the style of writing.

Header Photo by Stephen Dawson on Unsplash

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